Plattenkritik

Distance In Embrace - The Best Is Yet To Come [EP]

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Release Date: 14.09.2012
Datum Review: 14.08.2012

Distance In Embrace - The Best Is Yet To Come [EP]

 

 

Dieses Jahr sind im Bereich des modernen Metals/Hardcores/Metalcores/Schlagmichtods einige Kracher veröffentlicht worden. So haben beispielsweise THE GHOST INSIDE oder STICK TO YOUR GUNS CD-Tipps in einigen Magazinen abräumen können. Wer jedoch noch auf der Suche nach DEM Überfliegeralbum 2012 ist, sollte sich von DISTANCE IN EMBRACE und ihrer neuen EP „the best is yet to come“ verwöhnen lassen.

Zunächst sticht der enorm druckvolle Sound ins Ohr, für dessen Gelingen das „Think Audio Recording“-Studio im Saarland verantwortlich war. Neu war diesmal, dass die Band die Tracks vorproduziert hat und sich somit im Studio auf das Wesentliche konzentrieren konnte. Und diese Ausgewogenheit und Raffinesse in Bezug auf das Songwriting kann von der ersten Sekunde an gespürt werden. Dennoch behält es sich das Quartett aus Minden trotz aller Abgebrühtheit vor, immer wieder Farbtupferl in Form von hakenschlagenden Rhythmen oder andersartigen Klangexperimenten einzubringen. Irgendwie neu, in der Intensität etwas überraschend und schlicht überragend, die stark gesungenen (Klargesang, der niemals ausgelutscht rüberkommt!), sofort ins Ohr gehenden und niemals langweilig werdenden Refrains, die Angabe gemäß gut ins Ohr gehen (und dies auch vortrefflich tun) sowie dort nachhaltig klingeln sollten. Hier wurde auf die Zeit geschielt, denn die haben sich DISTANCE IN EMBRACE für das Schreiben genommen. Auch ist das Veröffentlichen als EP ein Indiz dafür, dass ganz klar Qualität und nicht Quantität im Vordergrund Pate stand.

Weiterhin sind trotz einer rote-Faden-Bandbreite immer wieder Variationen in die Songs eingebaut worden, so dass diese ungemein dynamisch und immer aufregend schimmern. Unter den Tisch gekehrt wurde auch nicht der gesunde Puch in die Fresse, „the best is yet to come“ besticht trotz einiger seichter Momente mit Aggressivität und dem Hang, zuzuschlagen. An dieser Stelle sind die Gitarren ins Spiel zu bringen, denn die Arbeit dieser beiden ist frisch, voller Energie und technisch eine Ohrenweide.

Interessant auch, dass die Sicht der Dinge in Bezug auf die Texte eine andere geworden ist. So wurden die Fronten thematisch gewechselt, standen doch früher anklagende Teenager-Themen im Vordergrund, wird jetzt vermehrt auch zum Zwecke der Selbstheilung Wert auf die lyrische Sicht der Dinge gelegt. Auch dieser Punkt spricht eindeutig für den gesteigerten Reifegrad.

Die Vier gehen davon aus, dass ihr punkiger Esprit der Frühtage noch erhalten sei. Letztlich sind die Mindener aber fernab jeglicher Schubladen und können daher zum Glück auch nicht dort eingemottet werden. „the best is yet to come“ ist durchaus programmatisch zu verstehen, wobei hier im Besonderen (bezogen auf DIE) und im Allgemeinen (bezogen auf andere gleichgetaktete Bands) gleichgesetzt werden können.

Damit diesen Worten auch Taten folgen, haben wir exklusiv die neue DISTANCE IN EMBRACE EP als Stream bei und auf die News-Page gepackt. Weiterhin standen uns die Mindener Rede und Antwort in einem ausführlichen Interview.

Tracklist:
01. No More Last Goodbyes
02. A Good Fight Is Never Clean
03. Against The Collar
04. Dead Men Can't Dance
05. The Best Is Yet To Come
06. The Road To Hell Is Paved With Good Intentions

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Clement

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Ich fühle mich zu alt